Deutsche Meisterschaften 2022

Nach 10 Jahren fanden die Deutschen Meisterschaften erneut in der SCHARRena der Schwabenmetropole Stuttgart statt. Über 100 Sportler aus 40 Vereinen nahmen am ersten Oktoberwochenende an dieser Großveranstaltung teil - auch vier Brackweder qualifizierten sich.

Die amtierende Deutsche Meisterin (Altersklasse 15-16) Emilie Volikova musste auf den Antritt in der Einzeldisziplin verzichten, da sie aufgrund ihrer Rückenprobleme aktuelle keine Chance gehabt hätte, ihren Titel zu verteidigen. Am zweiten Tag turnte sie allerdings bei dem Synchron-Wettbewerb mit.

Den Auftakt machte Erin Westermann in der Altersklasse 15-16 männlich. Im letzten Jahr verpasste er noch knapp das Finale, in diesem Jahr turnte er schon viel besser und qualifizierte sich mit einem souveränen Vorkampf als 6. für den Endkampf. Da die Chancen auf das Treppchen in der stark besetzten Gruppe sehr gering waren probierte er seine neue schwierigere Kür, die er noch nie im Wettkampf präsentierte. Die neuen Sprünge klappten gut, doch mitten in der Übung hatte er Rhythmusprobleme und musste etwas umbauen - dafür bekam er leider eine nicht so hohe Punktzahl. Er rutschte am Ende auf Platz 7, was auf dem Niveau immer noch ein beachtliches Ergebnis ist!

Nach dem Sieg beim Extertal-Cup lag die große Hoffnung auf einen Treppchenplatz auf Ilja Polonets in der Altersklasse 17-21. Doch an dem Tag fühlte er sich gesundheitlich überhaupt nicht gut, ging geschwächt an den Start und verturnte schon im Vorkampf seine beiden Übungen.

Somit war der Druck für Luka Frey noch etwas größer. Sie wollte nicht nur ihren Vorjahrestitel als amtierende Deutsche Meisterin in der Altersklasse 17-21 verteidigen, sondern blieb auch noch als einzige Brackwederin mit der Chance auf eine Medaille in der Einzeldisziplin. Die Wettkampfplanung war für Luka sehr unglücklich. Denn ihre Altersklasse wurde mit den WM-Qualifikanten und Gästen aus Mexiko, die außer Konkurrenz turnten, zusammengelegt. So ging Luka im Vorkampf erst 30 Minuten nach der Erwärmung auf das Gerät, deswegen lief ihre Übung zwar sicher, aber nicht glänzend. Die erreichte Punktzahl reichte dennoch für die Finalteilnahme und es wurde entschieden, die zweite Übung nicht mehr turnen zu müssen (nach den neuen Regelungen ist das erlaubt). So stand sie auf dem eher ungewohnten 5. Rang vor dem Finaldurchgang, doch das spielte keine große Rolle, da das Finale ab 0 Punkten beginnt. Was ebenfalls ab diesem Jahr neu ist: die Finalisten starten nicht in der Reihenfolge der Vorkampfplatzierungen, sondern werden neu ausgelost. Nach dieser Auslosung musste Luka den Wettkampf als letzte Turnerin abschließen. Ihre Finalkür lief deutlich besser - gefühlt für Luka und optisch für den Trainer - beide waren sich sicher, dass sie damit ihren Titel verteidigen kann. Doch der Endwert der Übung ist mehr als enttäuschend, sie bekam für die deutlich bessere Übung sogar noch einen Zehntel weniger als im Vorkampf und wurde „nur“ Zweite - sehr strittige Entscheidung.

 

Am Folgetag standen nach zwei Jahren Unterbrechung die Deutschen Synchronmeisterschaften an und hier starteten sogar noch mehr Vereine. Luka nahm sich fest vor dann den Synchrontitel zu gewinnen, doch auch hier hatte sie Pech. Ihre Partnerin fühlte sich beim Einturnen nicht gut und musste den Wettkampf unterbrechen und frühzeitig nach Hause reisen. So blieben nur zwei SVB-Vertreter und beide erkämpften Medaillen!

Zuerst qualifizierte sich nach einem starken Vorkampf Erin Westermann mit Lennart Fenneker aus Münster auf dem 3. Platz für das Finale. Mit einer weiteren starken Kür gewannen die Jungs Bronze in der stark besetzten Gruppe der 15-16-Jährigen. Für Erin ist das die erste Medaille bei den Deutschen Synchronmeisterschaften.

2018 war Emilie Volikova mit ihrer Partnerin Hannah Ronsieck-Niederbröker aus Melle schon einmal Deutsche Vizemeisterin - diesen Erfolg wollten sie unbedingt wiederholen. Den ersten Platz in dieser Gruppe belegte ein sehr erfolgreiches Paar, die Jugend-WM Drittplatzierten und Jugend-EM Zweitplatzierten. Emilie und Hannah standen nach dem Vorkampf auf dem erhofften zweiten Platz. Emilie wackelte etwas von rechts nach links im Finale, doch Hannah konnte die Synchronität noch retten und den Vizemeistertitel zu holen!

Immerhin drei Medaillen bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften für die SV Brackwede - trotz kleiner Enttäuschungen.